Premiere: 07.12.2009
Preise
16,-€ normal
12,-€ ermäßigt
9,-€ Schüler und Studenten
7,-€ Frankfurt-Pass
2.30h mit Pause
Karl Valentin blickt in die Wohnstuben, die Hintertreppen, die Schulzimmer, die Biergärten der Nation und entdeckt: Irrsinn, Wahnsinn, Non-Sinn. Er zeigt den entsetzlich geplagten Menschen, von Tücken umgeben, mit Tücken parierend. Die endlose Plage mit dem Leben, denn das Leben stellt so geschickte Fallen. Man muss immer auf der Hut sein. Das zwingt zu grotesken Verrenkungen und Sprüngen. Es ist alles Missverständnis und Verwirrung. Da haspelt man sich ab – kein Wunder, dass man so mager wird. Valentin hält sich in politischen Krisenzeiten an die Krisen des Alltags und verweist damit auf die Gebrechlichkeit der Welt. Damit ist Valentin ein naher Verwandter Becketts – beide kreisen sie clownesk um das Nichts und verfallen bei dessen Entdeckung in schallendes Gelächter. Lachen befreit – nicht von den Umständen, aber von der Last der Umstände. So wird das Zielen des Nonsens wieder zur Politik – den Betrachter leichter machen, heisst ihn stärker machen. „Triumph des Unwillens“ ein „bunter Abend in Schwarz-Weiss“ spielt in einer Hartz IV – Welt – es gibt keine Margarinestullen mehr, dafür Aldi-Champagner – kein Grillen auf dem Balkon, aber Spar-Wellness-Wochenenden aus dem Internet. Das Nichts ist zu-plakatiert, zu-dekoriert, zu-ikeanisiert. Aber die Sintflut ist nahe und Valentin lässt die Welt untergehen wie einen panikartig zerplatzten Leberkäse. Die Welt als Panoptikum, das Panoptikum als Lach- und Gruselkabinett des Alltags.
Repertoire
Regie
Willy Praml
Bühne/Kostüme
- Michael Weber
Darsteller*innen
Reinhold Behling
Irene Buresch
Hertha Georg
Birgit Heuser
Maria Niesen
Tim Stegemann
Michael Weber
Musikbearbeitung
gpap gregor praml audioproduktion
Ton
Oliver Blohmer
Reiner Wolff
Fotos
Herbert Cybulska
Lichttechnik
Daniel Gebhard
Nico Rocznik