Termine
Preise
22,-€ normal
18,-€ ermäßigt
10,-€ Schüler und Studenten
8,-€ Frankfurt-Pass
4.00h mit Pause
Im Rahmen unseres Themenschwerpunkts:
ZU – FLUCHT. Theater zwischen den Welten. Mit Geflüchteten und Beheimateten.
1189 – Waffen. Still. Stand in Jerusalem . . .
wieder ist ein Sturm auf diese Stadt, die von Juden, Muslimen und Christen gleichermaßen „Die Heilige“ genannt wird, gebannt – alle Seiten vertrauen auf ihren Glauben und dass Gott (ihr Gott) ihnen beisteht – und auch der Frieden ist auf allen drei Seiten „heilig“. Und doch ist für die Streitenden auch der Krieg ein Mittel, den für sie wahren Glauben zu verteidigen, gegen Feinde und gegen Ungläubige;
gerade ist noch ein Mädchen aus einem brennenden Haus gerettet worden – dem einen sind seine sieben Söhne und seine Frau getötet – dem anderen die Köpfe seiner Kameraden abgeschlagen, neunzehn an der Zahl. Und auf politischer Seite zerbricht man sich den Kopf, ob einer des einen Glaubens das Waisenmädchen aus dem des anderen Glauben wie ein Vater lieben und auferziehen darf;
die Verlierer sollen die Stadt verlassen, mit der Auflage eines hohen Lösegeldes – unter der Hand aber wird auf allen Seiten schon auf einen neuen Waffengang hin vorbereitet – und überall wird nach Geld gesucht, mit dem der nächste Anschlag auf- und gegeneinander finanziert werden kann. Und einer erfindet eine Geschichte, mit der er aufmerksam machen will, dass die Glauben aller drei Parteien gleichermaßen so viel wert sind, wie drei Ringe, von denen keiner sich von den jeweils zwei anderen an Wert unterscheidet;
. . . bis 1192 – nach drei Jahren und acht Monaten – der Krieg erneut und unerbittlich wieder ausbricht . . .
es wird dies die vierte Großoffensive sein, mit der versucht wird, die Machtverhältnisse in der „Heiligen Stadt“ zu ändern, es folgt dann der fünfte, dann der sechste und, und . . .
. . . und heute –
War ein Krieg jemals „heilig“ ?
Die Presse schrieb über den Superklassiker:
Eine Rezension von Renate Feyerbacher über die Wiederaufnahme von NATHAN 2019
Diesmal hat Willy Praml etwas Besonderes gewagt: einen „Nathan“ in drei Sprachen als Antwort auf die aktuelle Not in Syrien, im Irak und am Rande Europas… Ein großer Theaterabend… Die Ringparabel mit Fackeln in der Dunkelheit rezitiert: Ein schönes Bild in diesem Schlüsseldrama der Aufklärung, mit dem Lessing für Toleranz und Menschlichkeit jenseits von, aber nicht ohne Religionen wirbt.
Claudia Schülke in der FAZ
Das Frankfurter Theater Willy Praml zeigt einen monumentalen „Nathan der Weise“.
Praml will Lessings Toleranzgedanken nicht zu einer wohlfeilen Mulitkulti-Umarmung verklären.
Astrid Biesemeier in der FNP
Der Abend ist gleichzeitig Spektakel, allumarmendes Integrationsprojekt und wortgenaue Lessing-Rezitation… Es geht auch darum zu zeigen, dass man nicht alles und jeden genau verstehen muss, um friedlich mit ihm zusammenzuleben…
Eine Inszenierung, die Lessings Drama einleuchtend mit der Gegenwart verschränkt.
Grete Götze in der FR
Repertoire
Regie
Willy Praml
Dramaturgie, Bühne, Kostümbild
- Michael Weber
Produktionsleitung + Regieassistenz
Rebekka Waitz
DarstellerInnen
Musikalische Leitung
Jakob Rullhusen
Chorleitung
Fotos
Seweryn Zelazny