DON JUAN. Molière (2019)

Premiere 16.05.2019

Preise

18,-€ normal
14,-€ ermäßigt
9,-€ Schüler und Studenten
7,-€ Frankfurt-Pass

2.30h mit Pause

Was machen wir?
Lysistrata oder Don Juan?
Wir machen Don Juan!

Dem Begriff Feminismus wird immer der Begriff Patriarchat entgegengestellt. Don Juan aber schert aus und empört beide. Wenn es die Erfindung des Maskulinismus gäbe, wäre dies der Text und der Körper dazu.

Ein Fest zur Schönheit der Männer.
Und natürlich auch der Frauen.
Als ein politisch völlig unkorrekter Akt auf der Bühne.
Es kann einem grausen wie vor einem leibhaftigen Tyrannosaurus Rex im Jurassic Park, aber man bietet den Höchstpreis für eine Eintrittskarte, um sich eventuell fressen zu lassen.
Freilich wird das schöne Monster zum Schluss in die Hölle gejagt.
Was dann? Fehlt es einem?

Molière’s Don Juan ist eine Spottkomödie zwischen Himmel und Hölle. Don Juan fordert nicht nur die Menschen heraus, sondern auch Gott. Er ist kein bloßer Verführer, für ihn muss die Liebe ein Sakrileg sein. Er will Gott als Rivalen, sonst erschiene ihm, wie dem Marquis de Sade, jede Lust schal und quälend – langweilig. Don Juan’s Größe besteht darin, dass er sich bis zum Schluss nicht ergibt.

Die Presse schrieb:

Theater Willy Praml zeigt Molières ungeheuerlichen „Don Juan“

Achtung, Publikum, Sie sollen verführt werden!

Wie ein Rockstar des Barocks steht er da: Jeansjacke, Spitzenhemd, Sonnenbrille, schwarzgeschminkte Lippen.

Die Mischung zwischen Lachen und betroffenem Innehalten macht die große Qualität der Inszenierung Willy Pramls aus: Commedia dell`arte comme il faut. 

Mit ironischer Distanz brilliert Michael Weber als Don Juan, Jakob Gail gibt dessen Diener Sganarelle unschuldig-verschlagen und immer wieder überrascht von den Launen seines Herrn (ganz großartig!). Die anderen drei der Pramlschen Stammgruppe – Birgit Heuser, Elisabeth-Marie Leistikow und vor allem Muawia Harb – müssen jeder mindestens vier Personen verkörpern und tun dies mit unnachahmlicher Bravour. Jean Philippe Rameaus Musik – gerade noch Zeitgenosse Moilères – begleitet die Inszenierung. 

Ein wunderbarer Abend mit einem der größten historischen Stücke über menschliche Schwächen, der bei aller Nachdenklichkeit, die zurückbleiben könnte, vor allem großartig amüsiert, wie das eine Komödie auch tun sollte. 

Strandgut, Juni 2019
Journal Frankfurt, 17. Mai 2019
FR, 18. Mai 2019
FNP, 22. Mai 2019
FAZ, 18. Mai 2019

Regie

Willy Praml

Bühne
Michael Weber
Kostüme/Maske

Paula Kern

Darsteller*innen

Jakob Gail,
Muawia Harb,
Birgit Heuser,
Elisabeth-Marie Leistikow,
Michael Weber.

Fotos

Seweryn Zelazny

2020-11-04T13:43:18+01:00

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